Vor mehr als 15 Jahren hat der AWO Bezirksverband Hannover e.V. eine zielgerichtete konzeptionelle und strukturelle Entwicklung der Mutter-Kind-Klinik in Altenau eingeleitet. In den Folgejahren wurden, jeweils unter Berücksichti-
gung der gesundheitspolitischen Entwicklung und der sich verändernden Anforderungen, kontinuierlich weitere Schritte zur Entwicklung des Hauses unternommen. Bei den entwicklungsrelevanten Entscheidungen waren folgende Zielsetzungen maßgebend:
Eckpunkte der baulichen Entwicklung sind die Erweiterung und Schaffung zusätzlicher Funktionsräume (1991/92), der Aufbau einer modernen Abteilung für Gesundheitsförderung und Psychomotorik (1995/96) sowie der Umbau des Wohnbereiches zur Schaffung von 2-Raum-Appartments für Mutter und Kind (1997/98). Es folgte der Neubau eines Therapiegebäudes (2001/2002), um auch das erweiterte Spektrum medizinischer und physiotherapeutischer Behandlungen in einem modernen Ambiente anbieten zu können. Im Frühsommer 2007 wird auch die Umgestaltung des stilvollen Altbaus zum Präventionszentrum „Villa Annenhöhe” abgeschlossen sein.Konzeptionell nahm die AltenauKlinik stets eine Vorreiterrolle ein, um – früher als andere – den sich verändernden Anforderungen und Bedürfnissen von Müttern und Kindern Rechnung zu tragen. Viele Angebotsformen und Inhalte von Mutter-Kind-Kuren, die heute selbstverständlich sind, wurden schon früh in Altenau entwickelt und werden dort bis heute erfolgreich praktiziert, so z. B. Schwerpunkt-
angebote für Alleinerziehende, spezifische Konzeption für Mütter mit Kleinkindern, besondere Angebote zur Verbesserung der Mutter-Kind-Interaktion, strukturierte Kurnachbetreuung usw. Auch heute werden in der AltenauKlinik mit der Entwicklung von niedrigschwelligen Präven-
tionsangeboten für Familien sowie für Arbeitnehmer neue Wege der Gesundheitsförderung beschritten.
Die bauliche Entwicklung war die Grundlage für eine parallel verlaufende intensive Entwicklungsarbeit im inhaltlich-konzeptionellen Bereich. Wichtige Beispiele hierfür sind:
ab 1985
Die Entwicklung einer speziellen Konzeption zur Betreuung von kurbedürftigen Müttern mit Kleinstkindern im Alter von 1-3 Jahren
ab 1987
Das Angebot von Schwerpunktkuren für alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern
1993/94
Entwicklung einer Hauskonzeption, die in ihren wesentlichen Punkten von der AWO als „Rahmenkonzeption Müttergenesung” für alle Einrichtungen übernommen wurde und von der Impulse für die ganzheitlich, medizinisch-psychosoziale Konzeption der Müttergenesung insgesamt ausgingen
von 1996 bis Ende 2001
Mitarbeit im Forschungsverbund „Prävention und Rehabilitation für Mütter und Kinder” der MHH. Ziel des Forschungsverbundes ist eine patienten- und praxisorientierte Qualitätssicherung und Erforschung der Effekte von Einrichtungen zur Mütter- und Kindergenesung. Die Arbeit gliederte sich in mehrere Forschungsphasen. Die 3. Forschungsphase beschäftigte sich mit der Langzeiteffektmessung und erbrachte den Nachweis, dass die erzielten deutlichen Verbesserungen des Gesundheitszustandes der Patienten auch 6 Monate nach der Maßnahme noch wirksam waren.
ab 1997
Die Entwicklung und Erprobung neuer methodischer Ansätze nach Verkürzung der gesetzlichen Regeldauer auf drei Wochen.
Trotz des Kostendämpfungsgesetzes im Gesundheitswesen (1996) konnte der Anteil der Frauen, die durch den Aufenthalt in Altenau eine Verbesserung der Gesundheit erfuhren 1997/98 noch gesteigert werden. Auch die Verbesserung der psychischen Situation bei nahezu jeder zweiten Kurteilnehmerin ist ein Hinweis auf die Wirksamkeit des ganzheitlichen Konzeptes in Altenau.
ab 1997
Die Durchführung von bundesweiten Fachtagungen, Seminaren etc. mit der Entwicklung der „Altenauer Schriftenreihe” als Diskussions- und
Dokumentationsforum.
ab 1998
Die Entwicklung einer elektronischen Datenbank für Dokumentation und Qualitätsentwicklung.
1998
Die Möglichkeit für Kurberatungsstellen, direkt über Internet Plätze in Altenau zu belegen
1999
Aufbau der „Kurberatungsstelle Oberharz”
2000
Mitwirkung bei der Konzipierung des Modellprojekt „Türkische Migrantinnen in Mütter- und Mutter-Kind-Einrichtungen” mit der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung (TDG). Das bei der Projektdefinition erlangte Fachwissen wird in Altenau erfolgreich eingesetzt.
2001-2003
Projekt „moM” – mobile Mutter-Kind-Beratung
Juni 2001
Mitwirkung bei der Studie: „Belastungen von Müttern und Kindern in Mutter-Kind-Maßnahmen” durch das Psychologische Institut der Universität Freiburg unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Bengel. Es soll untersucht werden, wie sich Depressivität der Mütter auf die Kinder auswirkt.
2002
Beginn der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9000/9001 unter Berücksichtigung der AWO und MGW-Qualitätsanforderungen mit dem Ziel der Zertifizierungsreife 2007.
2003/2004
Abschluss eines Versorgungsvertrages gem. § 111a SGB V für Vorsorge und Rehabilitation, Umbenennung in AltenauKlinik.
2005
Entwicklung und Durchführung von Präventionsangeboten für Selbstzahlerinnen in den Feldern Stressbewältigung und Bewegungsförderung (§20 SGB V).
Sicherung der Nachhaltigkeit des Kurerfolgs durch das Angebot
telefonische Nachbetreuung.
2006
Entwicklung und Durchführung von Angeboten zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
Herbst 2006 – Frühjahr 2007
Komplettsanierung der „Villa”. Entstanden ist ein Tagungshotel mit 16 modernen Appartements, Internetcafé und kleinem Bistro. Gesundheit und Bildung kann ideal verknüpft werden.
2016
Um- und Ausbau des Spielplatzes
2017
Umbau des Kinderlandes